Grundlagenworkshop zu Struktur- und Wertekonflikten in NGOs

Kraftvoll(e) Strukturen gestalten – Teil 1

29./30.04.24
9 bis 17 Uhr
in der Kulturwerkstatt Villa KAOS
Wasserstraße 18, 04177 Leipzig

Wenn wir uns ehrenamtlich oder aktivistisch engagieren oder dieses Engagement in hauptamtlichen Strukturen zu unserem Beruf machen, tun wir dies in der Regel aus einer ideellen oder politischen Motivation. Auf dieser grundsätzlichen Ebene besteht in den meisten Gruppen und Organisationen Einigkeit. Dennoch kommt es in der Praxis häufig zu zahlreichen Konflikten, die als Belastung erlebt werden und die Wirksamkeit der Arbeit stark beeinträchtigen können. In diesem Einführungsworkshop betrachten wir die strukturellen Anteile solcher Konflikte sowie die Wertedilemmata, die uns in ihnen begegnen, und erarbeiten Wege zu ihrer konstruktiven Bearbeitung.

Zielgruppe
Die Weiterbildung richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen von NGOs und Vereinen.
Trainer*innen
Lukas Perka und Julia Legge
Anmeldung
per E-Mail an info(ät)konfliktpotential.org
Kosten
120 Euro (für Organisationen)
80 Euro (regulär)
40 Euro (knapp bei Kasse)
Organisationen, die knapp bei Kasse sind, können gerne zu den Kosten mit uns ins Gespräch gehen.

Immer wieder erleben Engagierte in zivilgesellschaftlichen Kontexten eine Entfremdung von ihrer Arbeit. Die Werte, für die sie eintreten, und die Strukturen, in denen ihre Arbeit stattfindet, passen oft schwer zusammen. Zum einen sind dies äußere Strukturen, die wir nicht beeinflussen können und die für großen Frust sorgen können. Zugleich steckt aber auch viel Konfliktpotential in der Frage, wie wir unsere inneren Strukturen gestalten.
In Gruppen mit wenig formalisierten Strukturen herrschen oft unbesprochene informelle Hierarchien vor, die mit diffuser Verantwortung einhergehen und zu Ausschlussprozessen führen können. In Organisationen, die derartigen Probleme mit technischen Lösungen wie quotierten Redelisten, rotierenden Verantwortlichkeiten oder komplexen, mehrstufigen Entscheidungsverfahren begegnen, fehlt häufig der Raum für die individuelle Entfaltung sowie Kontakt und Beziehung zwischen den Mitgliedern eines Teams.

Im Workshop nähern wir uns diesen Konfliktfeldern aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Wir betrachten einerseits einführend die vielfältigen strukturellen Konfliktthemen wie Zugehörigkeit, Rollen oder Macht, die darin wirken, und gucken andererseits auf die Wertekonflikte, die sich darin ausdrücken. Dazu setzen wir uns zum einen mit einer biografischen Methode damit auseinander, wie wir zu unseren heutigen Wirkungsfeldern gekommen sind und was uns in ihnen wichtig ist. Im Anschluss betrachten wir die verschiedenen Werte als ein System, das uns individuell und als Gruppen permanent in Dilemmasituationen bringt, die wir als solche anerkennen müssen, um konstruktiv mit ihnen umgehen zu können. Ziel des Workshops ist es, ein tieferes Verständnis eigener Konflikte aus dem zivilgesellschaftlichen Alltag zu erlangen und Handlungsoptionen zu entwickeln, um unsere Strukturen beziehungs- und werteorientiert zu gestalten.

Dieser Workshop ist Teil unserer 4-teiligen Weiterbildungsreihe

Kraftvoll(e) Strukturen gestalten