Sprich das bloß nicht an!
Tabus rundum Beziehungen und Leistung in Arbeitskontexten erkunden
Tabus rundum Beziehungen und Leistung in Arbeitskontexten erkunden
So viele komplizierte Themen tauchen innerhalb kürzester Zeit auf, wenn wir mit anderen Menschen zusammen arbeiten. In der Regel scheuen wir uns davor sie anzusprechen, schämen uns vielleicht sogar dafür, dass Begehren und Antipathie, Neid und Überlegenheitsfantasien in Arbeitskontexten bei uns auftauchen, wo es doch sachlich und professionell zugehen soll.
Besonders heikel wird es, wenn diese Gefühle in Konstellationen mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionierungen auftauchen und die Gefahr besteht, dass sich verinnerlichte Bilder der Auf- oder Abwertung der anderen hineinmischen. Mit unserem Schweigen wollen wir uns und unser Gegenüber vor schambesetzten Themen schützen, zugleich wächst auch die Distanz, je mehr Unbesprechbares es im Kontakt gibt.
Im Workshop gehen wir auf eine Entdeckungsreise zu den leistungs- und beziehungsbezogenen Tabus in unseren Teams und Arbeitsgruppen. Dahinter steckt kein Appell, jedes Gefühl und jede Wahrnehmung um jeden Preis zu thematisieren. Wir laden vielmehr dazu ein, die Spannung zwischen der wichtigen Schutzfunktion von Tabus für Intimes und Verletzliches und der Einengung und Selbstbeschneidung durch die Aussparung unvermeidlicher zwischenmenschlicher Dynamiken wahrzunehmen. Wir rahmen das Seminar mit kleinen Inputs zu den Bedürfnissen nach Liebe und Anerkennung sowie den Gruppendynamiken von Rivalität und Konkurrenz. Auf dieser Basis arbeiten wir mit Fallbeispielen der Teilnehmenden und erfahrungsorientierten Methoden in der Gruppe.